Interview mit naru

naru ist ein neuer koreanischer Sänger und Songwriter, dessen Album Jagadangchak am 6. März 2008 herauskam. Dies nahm KoME als Anlaß ihm einige Fragen zu seinem Album zu stellen, sowie wie es dazu kam, dass er Musiker wurde.

Kannst du unseren Lesern etwas über dich erzählen?

naru: Hi, ich bin naru, mein richtiger Name ist Kyung Tae Kang. Ich bin ein 24-jähriger Student. Seit ich klein bin liebe ich Musik, deswegen habe ich einige Instrumente gelernt und begann vor einigen Jahren Songs zu schreiben. Ich habe in einer Emocore-Band während der Universität Gitarre gespielt und 2007 schrieb ich Songs für mich selbst. Happy Robot Records hörte mein Demo, nahm mich auf und bald schon wird mein erstes Album.

Wie würdest du deine Musik beschreiben?

naru: Ich folge einer einfachen Konstruktion, ähnlich einer Amateurband; ein unkomplizierter, fetziger Rhythmus mit einer einfachen fröhlichen Melodie. Ich möchte verschiedene Gefühle mit Einfachheit vermitteln. Jemand sagte, ich hätte die Empfindlichkeit eines Jungen, und ich stimme diesem Gedanken zu. Mich interessiert Erwachsenenmusik nicht.

Was brachte dich dazu Musiker zu werden?

naru: Als ich in der Junior High School war, spielte meine Cousine Gitarre und ich fand sie ziemlich cool. Danach schenkte mir mein Vater eine Gitarre und ich hörte und spielte Lieder der Smashing Pumpkins, Garbage und vielen anderen. Ich kam zu dem Entschluss Musiker zu werden, als ich beim Militär war..

Um was geht es in deiner Musik?

naru: Ich singe über meine eigenen Gedanken als unbestimmte Gefühle und Unzufriedenheit im alltäglichen Leben. Jeder versucht normal zu sein, doch manchmal fällt mir das schwer. Ich denke, dass diese Welt komisch ist, aber ich lebe und verlasse diese irgendwann. Genau das ist das Hauptthema meiner Lieder.

Wenn du kein Musiker wärst, was würdest du dann jetzt tun?

naru: Ich bin Psychologiestudent, ich würde wohl mehr lernen. Ich würde gerne auch noch Gesellschaftswissenschaften studieren. Ich glaube, wenn ich kein Musiker wäre, würde ich Studieren, Zeichnen und in meiner Freizeit Fahrrad fahren .

Kannst du uns etwas über dein Album erzählen?

naru: Das Arrangement ist ziemlich einfach, mit Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang und ein wenig Synthesizer. Meinen Sound kann man als geradlinig beschreiben und vielleicht ein wenig heftig - obwohl naru keineswegs Bandmusik ist. Mein erstes Album ist ziemlich ehrliche, persönliche Arbeit.

Welches sind deine persönlichen Favoriten auf dem Album?

naru: Alle meine Songs, aber das heißt nicht, dass jeder perfekt ist. Auf jeden Fall mag ich das erste Lied Mr. Right, weil ich glaube, dass es ziemlich poppig ist.

Der Titel deines Albums ist Jagadangchak (Im Widerspruch mit sich selbst), warum hast du dich entschieden, dein Album so zu nennen?

naru: Das Hauptthema der meisten Songs ist die Unzufriedenheit mit sich selbst und sich über dies und jenes zu beklagen. Ich dachte, ich würde mich nicht anstrengen um es besser zu machen und meckerte über alles. Plötzlich hatte ich einen 'Jagadangchak' - Flash, also beschloss ich, das Album so zu nennen.

Auf deinem Album arbeitest du zusammen mit Jeong Mujin und Choe Jae Hyok, wie war es mit ihnen zu arbeiten? Wie kam es zur Zusammenarbeit?

naru: Es war eine sehr ehrenvolle und sehr schöne Erfahrung für mich. Ich mag Delispice und Unnine Ibalgwan sehr, und ich wollte gerne mit ihnen arbeiten und erzählte das den Labelmitarbeitern. Jeong Mujin und Choe Jae Hyok hörten mein Demo und stimmten zu, für die Aufnahmen zu spielen. Ich war so froh, dass sie so spielten, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Du hast sowohl die Aufnahmen für das Album durchgeführt, als auch die Produktion übernommen: War es schwer beides zu tun? Würdest du es bei kommenden Alben wieder tun?

naru: Mir ist jedes Detail meiner Songs wichtig. Deswegen musste ich mich beim Arrangement und dem Spielen auf dem Album beteiligen. Es beansprucht viel Zeit, aber ich glaube nicht, dass es schwer für mich ist. Also werde ich auch beim nächsten Mal wieder selbst spielen und produzieren.

Kannst du uns etwas über deine Live Auftritte erzählen? Welchen Song spielst du am liebsten Live?

naru: Im Moment spiele ich oft meine akkustische Gitarre und singe selbst. Aber in naher Zukunft werde ich eine 3-köpfige Band haben. Ich liebe den Gedanken vor einem Publikum zu spielen.

Gibt es irgendwelche Künstler mit denen du gerne zusammen Arbeiten würdest?

naru: Ich hab gern das koreanische Duo PANIC gehört und beschloss Musiker zu werden. Wenn es möglich wäre, würde ich also gerne mit Lee Juck (Sänger von PANIC) zusammenarbeiten.

Gibt es koreanische Künstler die du unseren Lesern gerne empfehlen würdest?

naru: Ich würde ihnen gerne Lucid Fall empfehlen, er ist Solosänger und Songwriter und ein einfühlsamer Musiker. Er war bei MISONI bevor er seine Solopfade einschlug. Bei MISONIs Zindallae Timer habe ich fast geweint.

Was denkst du generell über die koreanische Musikszene?

naru: Leider verschlechtert sich der koreanische Musikmarkt immer mehr. Viele sind so passiv in allem. Deswegen hören sie nur die Mainstreammusik, weil diese die Unterstützung der Massenmedien hat. Fast alle koreanischen, eigenständigen Künstler müssen für andere Leute Lieder schreiben. Aber ich glaube, dass wenn ich gute Songs mache, es die Menschen irgendwann wissen werden.

Was sind deine Pläne für die Zukunft?

naru: Ich würde gerne konstant weiter wachsen und ich möchte lernen, wie man Aufnahmen macht und mixt, um ein guter Produzent zu werden.

Irgendwelche letzten Worte an unsere Leser?

naru : Danke für euer Interesse an koreanischer Musik und Musikern. Wenn ihr die Möglichkeit habt, hört meine Musik und sagt mir, was ihr darüber denkt, ich bin ziemlich neugierig eure Gedanken zu erfahren.

KoME bedankt sich bei naru und Nina Lee von Happy Robot Records, die dieses Interview möglich gemacht haben.