Interview

Interview mit Rocket Diary

06/05/2008 2008-05-06 12:00:00 KoME Autor: Katy+Laurent

Interview mit Rocket Diary

Inteview mit der Südkoreanischen Punk Rock Band <b>Rocket Diary</b>.


© Rocket Diary
Rocket Diary sind eine Südkoreanische Punk Rock Band, die seit 2002 aktiv ist. Ihr erstes Album District 13 kam 2007 heraus und derzeit arbeiten sie an einer neuen Single, die noch dieses Jahr erscheinen soll. KoME sah dies als Anlass ein Interview mit der Band zu führen und sie besser kennen zu lernen. Ham Byung Sun, der Sänger der Band beantwortete unsere Fragen per E-mail.

Kannst du uns erzählen wie die Band gegründet wurde?

Ham Byung Sun: Als wir noch High School Schüler waren und da wir alle in der selben Stadt wohnten, gründeten wir die Band. Als ich in der Middle School war, traf ich unseren Drummer, Bassisten und Keyboarder, der zweite Gitarisst kam in der High School dazu. Anfangs waren wir zwei Bands die sich ein Studio teilten, aber als einige Mitglieder gingen, taten wir uns zusammen und wurden zu Rocket Diary.


Hat sich das Line-Up seit eurer Gründung verändert?

Ham Byung Sun: Bis unsere erste Single veröffentlicht wurde bestand unsere Band aus 5 Mitgliedern (Gitarrist, Bassist, Drummer, Sänger, Keyboarder). Aber danach verließ uns unser Keyboarder und Hong Sun Ki kam als Gitarrist für unser erstes Album hinzu. Jetzt spielen wir seit 2 Jahren in dieser Zusammensetzung.


Gibt es eine Geschichte hinter eurem Namen?

Ham Byung Sun: Eigentlich hießen wir OFF-Limits. Von 2001 bis 2005 spielten wir unter diesem Namen, bis unsere erste Single herauskam. Wir dachten uns einfach, dass der Name nicht wirklich cool klingt und änderten ihn. Die Mehrheit stimmte für Rocket Diary.


Wie arbeitet ihr an eurer Musik? Schreibst du die Texte zuerst und dann die Melodie, oder andersherum?

Ham Byung Sun: Das unterscheidet sich von Fall zu Fall. Meistens entsteht ein bestimmtes Riff und der Rest der Mitglieder vollendet den Rhythmus. Danach schreibe ich den Text. Manchmal entstehen Lieder auch bei Jam-Sessions zu Texten die ich vorher nebenbei in mein Notitzblock geschrieben hatte und wir suchen einen Rhythmus der dazu passt.


Ham Byung Sun, du schreibst alle Texte selbst, haben die anderen auch etwas dazu zu sagen? Wie kommt es zu den englischen Passagen in euren Texten?

Ham Byung Sun: Für gewöhnlich schreibe ich die Texte alleine und die anderen kriegen sie erst nach den ersten Testaufnahemn zu hören. Ich schreibe schon so lange alleine, also fällt mir das nicht schwer, aber manchmal tauschen wir auch Meinungen zu Texten aus. Eine Freundin hilft mir mit den englischen Texten. Das sind meistens keine einfachen Übersetzungen, da der Text zur Melodie passen muss. Manchmal muss sie da wirklich kämpfen.


Aufgrund der teilweise englischen Texte finden es Leute außerhalb Koreas einfacher eure Musik zu hören, habt ihr jemals daran gedacht im Ausland zu spielen?

Ham Byung Sun: Wir haben bisher in Japan gespielt, aber das ist ja kein englisches Land. Da unsere Musik nicht zum Mainstream in Korea gehört, würden wir gerne in Ländern spielen, die unsere Musik mehr tolerieren. Leider reicht unser Englisch sicher nicht für Ausländer, aber unsere Musik kann die Barriere sicher überbrücken.


Auf eurer Myspace Seite sagt ihr, ihr spielt Pop, Emo und Punk Rock wie Jimmy Eat World. Welche anderen Bands beeinflussen euch noch und was bedeuten sie für euch?

Ham Byung Sun: Eigentlich kann man unsere Musik nicht als Pop oder Emo Punk bezeichnen. Meiner Meinung nach haben Genres keine Bedeutung. Aber ich stimme zu, dass unsere Musik dieser ähnlich klingt und das Jimmy Eat World steht eigentlich nur als Hinweis da, um zu wissen in welche Richtung es geht bevor man unsere Musik hört. Aber es gibt viele Bands die Rocket Diary ähneln.


Viele mögen asiatische Musik, weil sie nicht wie die sonst so etablierte westliche Musik klingt, warum habt ihr beschlossen euch diesem Stil anzuschließen?

Ham Byung Sun: Viele Leute mögen asiatische Musik? Wirklich? Das wusste ich garnicht.
Unsere Musik kann nicht als asiatisch oder westlich bezeichnet werden. Der Ursprung ist westlich, das ist richtig, aber amerikanische, britische, japanische und koreaniche Bands klingen jetzt alle ähnlich. Glaubt ihr asiatische Bands spielen immer nur asiatisch? Ich glaube nicht. Wir spielen eben das, was für uns gute Musik ist, da heutzutage jeder Musik aus aller Welt daheim hören kann. Das Wichtige ist, man sollte seine Originalität finden, die nicht nur als irgendein Stil bestimmt werden kann.


Was sind eure Gedanken zur koreanischen Musikszene?

Ham Byung Sun: Korea durchlebt eine harte Zeit. Das Gleichgewicht stimmt nicht. Meiner Meinung nach steigt die Anzahl der guten Musiker und das Publikum wird größer, aber die Leute wenden sich von den CD's ab.


Es ist einige Zeit her, seit euer letztes Album District 13 veröffentlicht wurde, wie habt ihr diese Verbracht?

Ham Byung Sun: Für gewöhnlich haben wir eine Menge Live Auftritte, auch jetzt, in verschiedenen Konzerthallen, Open Air...wir spielen überall.


Was könnt ihr uns über eure neue Single erzählen? Wann wird sie veröffentlicht?

Ham Byung Sun: Das haben wir noch nicht beschlosen. Wir arbeiten noch daran, sind aber schon fast fertig. Dannach werden wir die Aufnahmen starten und das Album Cover designen. Das geht schnell. Wahrscheinlich im Mai oder Juni können wir die Single veröffentlichen. Sie beinhaltet 3 Songs und zeigt mehr Reife.


Tourt ihr viel durch Korea?

Ham Byung Sun: Sicherlich. Wir spielten schon in Busan, DaeGu, Gwang-ju und anderen Städten in Korea. In Korea gibt es nur wenig Konzerthallen, zweitklassig obendrein, aber wir wollen dieses Jahr mehr Live Shows spielen.


Gibt es irgendwelche lustigen Anekdoten die ihr gerne mit uns teilen wollt?

Ham Byung Sun: Letzten Sommer tourten wir mit der Band Yellow Puffer. Wir waren zu elft, alle im selben Alter und ähnliche Charakter, wir fühlten uns wie bei einem Schulausflug. Beim Entscheiden über das tägliche Essen gab es ständig Probleme, da wir so viele waren.


Manche Bands testen neue Songs zuerst Live bevor sie sie Aufnehmen. Tut ihr das auch?

Ham Byung Sun: Da wir das ganze Jahr live spielen, spielen wir einige Songs vorher schon. Wir testen das Gefühl das beim Publikum rüberkommt. Einige Monate zuvor haben wir die Songs, die auf unserer neuen Single sein werden, schon Live gespielt.


Was bevorzugt ihr: Liveauftritte oder die Studioarbeit?

Ham Byung Sun: Wir mögen die Aufnahmen im Studio mehr, da wir viel detaillierter arbeiten können.


Welche sind deine Lieblingslieder von Rocket Diary?

Ham Byung Sun: There is no your smell ist mein Favorit. Als ich diesen Song schrieb hatte ich einige Biere getrunken. Zu der Zeit dachte ich an eine Melodie und spielte sie auf meiner Akkustikgitarre und vervollständigte sie. Der Text wurde auch schnell geschrieben, es geht um eine vergangene Liebe.


Morning Glory, der koreanische Titelsong zum One Piece Film wurde als digitale Single herausgebracht.Was denkt ihr darüber, dass viele das Herunterladen dem Kaufen von CDs vorziehen?

Ham Byung Sun: Wir finden das Besorgnis erregend. Wir selbst bevorzugen CDs.


Einige letzten Worte an unsere Leser?

Ham Byung Sun: Hallo und Danke dafür, dass ihr das Interview gelesen habt! Bitte hört irgendwann Mal in unsere Musik rein. Ich wünsche euch einen schönen Tag, mit guter Musik, gutem Essen und netten Leuten. Bye!

KoME bedankt sich bei Ham Byung Sun und MonkyGlobal die das Interview möglich machten.
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