Neue Gruppen sprießen in der koreanischen Musikszene fast schon wie Unkraut. Dennoch ist Orange Entertainments erste Boyband definitiv kein Unkraut sondern ein wahrer Ohrenschmaus. DNT was für Dragon and Tiger steht, besteht aus vier Mitgliedern, Moon Junyong und Kwon Taegu die das D im Namen repräsentieren und sich auf Tanz spezialisieren und Jung Chiho und Park Byungkyu für die das T steht und die sich durch starken Gesang Auszeichnen. DNTs Motto: "D is gonna rock the floor and T is gonna touch your soul." ("D bringt die Tanzfläche zum Beben und T berührt eure Seelen"). Das selbstbetitelte Minialbum erschien am 13. August und überraschte mit ganz eigenem Stil.
Eingeleitet wird das Minialbum von Dusaram Geurigo Geu Hu (oder bei internationalen Fans als Two People and Thereafter bekannt) mit schnellem Klavier und den Worten "I Know it's time to say goodbye" gesungen von einer markanten tiefen Stimme. Während der Refrain emotional und kräftig gesungen wird, klingen die Strophen ruhiger, fast schon zögerlich und vorsichtig gesungen. Schon nach wenigen Sekunden des Songs fällt einem die hohe Gesangsqualität der Sänger auf. Nach knappen 2 Minuten gerät die gefühlvolle Ballade ins Stocken und harter Dance Beat setzt im Hintergrund ein, plötzlich haben wir ein ganz anderes Lied in den Ohren. Abwechselnd wird jetzt gesungen und gerappt und die letzten Worte des Balladenteils werden immer wieder wiederholt. "D is gonna rock the floor and T is gonna touch your soul", das Motto der Gruppe wird gegen Ende erwähnt und nach diesem grandiosen Einstieg in das Minialbum versteht man auch den Sinn dieses Satzes. Mit Trommeln und einem Schlag wird der Song beendet.
Ein einfacher, sich ständig wiederholender Gitarrenakkord und Rap führt in den nächsten Track Kkumsogeseo ein. Hauptsächlich besteht die Midtempo R'n'B Nummer aus Rap mit Gesang im Hintergrund und im Refrain. Im Gegensatz zum vorherigen Track hat man hier den Ausgleich von Beidem und kann es in direktem Zusammenhang hören. Bevor das Lied zu eingängig wird, wird es durch einen tiefen, fast düster klingenden Einschub von Streichern unterbrochen bevor die Sänger der Gruppe den Track mit einer fast perfekten Harmonisierung ausklingen lassen.
"Faster Baby", haucht eine weibliche Stimme und das Tempo des nächsten Songs nimmt wieder zu. Der schnelle R'n'B Track So Fall in Love zeigt zwar wie gut die Stimmen der Gruppe miteinander harmonieren und durch gelegentliches Auftauchen der weiblichen Stimme ist der Song auch nicht schlecht, verglichen mit den anderen scheint er jedoch gehetzt und vielleicht sogar etwas halbherzig gesungen und bleibt somit nicht wirklich beim Hörer hängen.
Geu Hu folgt, dabei handelt es sich um die volle Version des beim ersten Lied nur kurz gehörten zweiten Teils. Der Anfang ist ja bereits bekannt und hat bei einigen sicher neugier geweckt mehr zu hören, davon kriegt man hier jetzt Genug. Die Trommeln im Hintergrund fügen sich perfekt zum starken Beat und den verzerrten Klängen. Immer wieder wird das Lied durch interessante Effekte kurz unterbrochen (wie dem Quietschen von Turnschuhen und etwas das sich nach einem Tennismatch mit rufender Menge anhört, dem Ticken einer Uhr gefolgt von einer Explosion) die das Lied interessant zu hören machen. Langweilig wird der Track sicherlich nie, auch der Rythmus ändert sich gelegentlich und er regt auf jedenfall zum Tanzen an.
Und wenn schon der zweite Teil komplett auf der Single zu hören ist, dann darf die Ballade natürlich auch nicht fehlen. Immernoch genauso überzeugend wie beim ersten Hören klingt Dusaram, doch dieses Mal erlebt man auch wie die Sänger das Zögern in ihrer Stimme verlieren, während der Song gegen Ende an Intensität zunimmt und auch weitere Instrumente hinzukommen. Kein Wunder, dass dieser Track Teil der Leadsingle ist, denn DNT wissen wie mit ihrem Gesang zu überzeugen.
In ähnlicher Manier geht es weiter. So in Love, der Titel klingt doch fast wie der des dritten Tracks auf der Single. Und die Ähnlichkeit ist berechtigt. So in Love ist die D Version des Vorgängers. Das weibliche Intro bleibt und auch sonst ändert sich nicht arg viel, außer dass der Hintergrund synthetischer klingt und der größte Teil des Gesanges durch Rap ersetzt wurde. Im Gegensatz dazu behält der letzte Song Fall in Love in der T Version die Hintergrundmelodie bei und der Sprechgesang entfällt. Beide nett anzuhören aber der Unterschied zum Original ist kaum zu hören und man hätte lieber weitere neue Songs bringen können.
Die Idee der Single an sich ist aber wirklich gut. Durch die verschiedenen Versionen der Lieder wird die neue Gruppe wirklich gut Vorgestellt und Beweisen ihr Talent. Man kann für die vier Jungs eigentlich nur hoffen, dass sie in der Szene durchalten und weiterhin mit außergewöhnlichen Stücken überzeugen können, denn sonst könnte es zwischen all den neuen Boybands für DNT eng werden.
