Review

Mighty Mouth - Energy

09/11/2008 2008-11-09 12:00:00 KoME Autor: Simi

Mighty Mouth - Energy

Ein Debütalbum das für Diskussionen sorgt

Im März 2008 sorgte das Hip-Hop Duo Mighty Mouth mit ihrer Debütsingle I Love you in Südkorea für Furore. Böse Zungen behaupteten jedoch, dass die Beliebtheit der Single ausschließlich der Mitarbeit von Ex-Baby V.O.X Mitglied Yoon Eun Hye zu verdanken sei. Drei Monate später erschien dann ihr Album Energy, das Kritiker überzeugen sollte. Doch auch hier stolpert man über einige bekannte Namen.

Eingeleitet wird das Album durch den Song Juldong (Move), der, wie so oft bei Hip Hop-Interpreten, als Vorstellung der Band und deren Mitglieder fungiert.

Energy ist das Lied, das dem Album den Namen gab und bei dem auch Min Sun Ye von den Wonder Girls mitwirkt. Der fröhliche up-beat Song verbreitet gute Stimmung und macht Lust auf Sonne. Wie der Titel verspricht, steckt er voll positiver Energie, aber dennoch ist es kein herausragendes Lied, es fehlt ihm das Besondere, das es von allen anderen Pop-Liedern mit Rapanteilen abheben würde.

Das darauffolgende All 4 U, bei dem nun Sängerin Solbi dem Duo ihre Stimme leiht ist ebenfalls ein fröhlicher Pop-Song, der von Solbis sanfter Stimme lebt.

Weiterhin im up-beat-Tempo geht es mit dem vierten Song Come on Come weiter, aber diesmal nicht ganz so fröhlich. Es ist wieder eine Zusammenarbeit mit einer Sängerin, und die Aufteilung die gleiche wie schon zuvor. Mighty Mouth rappen, während hier nun JJ den Refrain vorträgt. Doch wirkt das Lied ein wenig eintönig und fade und man hat es schnell satt.

I Love You hingegen, das schon als Debütsingle diente, ist alles andere als langweilig. Es holt die relaxte Sommerlaune der vorhergegangen Tracks wieder zurück und man bekommt Lust auf Sonne, Meer und Hängematte.

Es folgt nun ein kurzes Interlude und dann endlich ein Lied, das ohne berühmte Verstärkung funktioniert. Mighty Mouth, nach der Band selbst benannt, ist ein ausschließlich gerappter Song, eine Mischung aus Reggae-Elementen und Hip-Hop , doch das Versprechen im Refrain "We make your body gonna rock" wird nicht gehalten, da Abwechslung und ein Höhepunkt dem Lied eindeutig fehlen.

Wer nun gedacht hat, das Interlude hätte das Ende der Collaborations mit weiblichen Stars verkündet, wird mit Cry eines Besseren belehrt. Der ruhige R'n'B Track wird von Horans (Clazziquai) Stimme unterstrichen und auch die Rap Parts klingen milder und fügen sich wunderbar ein und bieten somit einen verträumt, sanften Song.

Beginnend mit einem wunderschönen Klaviersolo geht es mit Since 2004 weiter, immer noch ruhiger und immer noch mit einer weiblichen Sängerin im Gepäck, doch der Song weiß nicht zu überzeugen. Es ist eine Ballade, wie es sie viele gibt und auch die ruhige Klavierbegleitung in Hintergrund hilft dem Song nicht aus seiner Gewöhnlichkeit heraus.

Ein zweites Interlude führt zu einem der raren Lieder über, die ausschließlich von Mighty Mouth selbst wiedergegeben werden. Oh! Ye! hinterlässt einen fröhlicheren Eindruck als Mighty Mouth; 237 a.k.a. Sangchu und Shorry J wechseln sich in ihren Rap Parts rasch ab, bleiben aber im angenehmen mid-tempo, was dem Lied einen lockeren und entspannten Touch gibt.

Und weiter geht es mit den Zusammenarbeiten, diesmal mit Kim Chang Reol. Lalala ist, wie der Titel vermuten lässt, ein schnelles, aber leichtes Lied, zu dem man summen kann und das gute Laune verbreitet. Auch wenn es kein herausragender Song ist, so macht er dennoch Spaß beim Hören und bleibt im Gedächtnis.

Für Spaß der etwas anderen Art sorgt das nächste Lied: Kkawllasong, ein Lied über den Alkohol und das Betrunken sein. Das Duo selbst rappt mit Schluckauf, der Refrain kommt nur schleppend und gedehnt, es wirkt, als würden Besoffene ein Liedchen trällern und dennoch - oder gerade deswegen - weiß der Song zu gefallen.

Ernster und düsterer geht es mit Doin Jang Geol weiter. Bei diesem Lied kommt zum ersten Mal das wahre Raptalent von Mighty Mouth zum Vorschein, abwechslungsreich sind ihre Parts und das Stück geht schnell ins Ohr.

Movie Star, B-side zur Single I love you, ist ein Höhepunkt des Albums. Der Song ist kräftiger, hat etwas Anklagendes und Mahnendes und das macht nicht nur das Maschinengewehrfeuer, das kurz zu hören ist. Doch die mediterran anmutende Melodie sorgt dennoch für eine frohe Note.

Ganz zum Schluss präsentieren Mighty Mouth noch einen weiteren Song, bei dem der Refrain von einer Frauenstimme gesungen wird. M.U.S.I.C klingt etwas experimenteller, aber leider auch ein wenig aufdringlich. Die mit Elektro-Elementen spielende Melodie ist nervig gleichbleibend, man wartet vergeblich auf einen Höhepunkt oder Abwechslung. Es wirkt wie ein fehlgeschlagener Versuch eine weitere Musikrichtung auf dem Album zu präsentieren.

Das Album ist solide, nichts herausragendes, aber nett und macht Hoffnung, dass sich das Duo noch steigern wird. Trotzdem, die Kritik, Mighty Mouth würden nur von ihren berühmten Mit-Sängern profitieren, können sie nicht ganz zerschlagen, denn es sind Hauptsächlich die verschiedenen Interpreten, die dem Album Abwechslung geben.
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