Review

Big Bang - Number 1

16/11/2008 2008-11-16 12:00:00 KoME Autor: Katy

Big Bang - Number 1

Das erste japanische Album von Koreas erfolgreicher Hip Hop Gruppe

Album CD

Number 1 [Regular Edition]

BIGBANG

Nach 2 Minialben in Japan erschien endlich Big Bangs vollständiges und lang erwartetes erstes Studioalbum. Das Album stieg sogar auf Platz 3 der Oricon Charts ein, was entweder an der nicht so starken Konkurrenz an diesem Tag oder einfach an der wachsenden Beliebtheit von Big Bang in Japan liegen könnte. 14 Tracks sind auf Number 1, vier davon ganz neue Lieder, der Rest entweder schon von ihren koreanischen Veröffentlichungen bekannt oder bereits auf den japanischen Minialben erschienen. Besonders auch für Fans außerhalb Asiens ist das Album ansprechend, da ein Großteil der Songs auf Englisch ist und so auch für uns, die weder des Koreanischen noch des Japanischen mächtig sind, verständlich.

Number 1 wird mit dem obligatorischen Intro eingeleitet. Dieses beginnt mit Klavier, bevor es sich in einen ziemlich westlich klingenden Hip Hop Track verwandelt. "I hope you'e ready for this" wird man in diesem eingängigen Song gefragt und natürlich ist man das, denn man erwartet von einer der erfolgreichsten koreanischen Gruppen Großes.

Der Titeltrack Number 1 folgt zugleich und bei diesem wird dem Hörer sofort bewusst, dass Big Bang in Japan eine andere Richtung als in ihrem Heimatland einschlagen. Zwar sind in Korea die Lieder auch sehr von Electronica und Eurobeat beeinflusst, jedoch bewegen Big Bang sich mit ihren japanischen Veröffentlichungen viel mehr in die Dance Richtung und man kann sich Number 1 einfach perfekt in der Disco vorstellen. Der Refrain geht ins Ohr und man wird sich selbst sicher oft dabei ertappen, wie man laut mitsingt oder Lust verspürt dazu zu tanzen. Ein heißer Auftakt in das Album.

Make Love dagegen schraubt das Tempo wieder herunter. Bekannt sollte das Lied aus Taeyangs Soloalbum Hot sein, auf Number 1 wurde aus der Solonummer aber ein Track für die ganze Gruppe gemacht. Mit Akustikgitarre und weiblichem Gesang beginnt der Song, bevor der schleppende Beat einsetzt, der die melancholische Stimmung weiter trägt. Der Gesang von Seungri, Taeyang und Daesung dominiert definitiv und erst im letzten Drittel hört man kurz die beiden Rapper der Gruppe, G-Dragon und T.O.P. Auch dieser Track wurde komplett auf Englisch aufgenommen und mit einem, fast flehend klingenden "I'm nothing without you girl" endet Make Love.

Wieder etwas schneller wird es mit Come Be My Lady. Die Midtempo Nummer ist nach dem Intro der kürzeste Track auf dem Album, was eigentlich schade ist, denn obwohl Come Be My Lady sich während der 2:55 Minuten nicht großartig verändert, macht es doch Spaß das Lied zu hören, denn auch hier überwiegt der Gesang und dieses mal hört man selbst G-Dragon nicht rappen, sondern singen.

Eine große Enttäuschung ist Haru Haru, nicht des Liedes wegen, denn das ist definitiv neben Koh Jid Mal eines der Besten von Big Bang, aber die Tatsache, dass einfach die koreanische Version auf das Album gepackt wurde ist nicht wirklich erfreulich. Man hatte sich auf ein japanisches, oder wenigstens englisches Remake gehofft.

Das folgende With U ist uns auch schon von ihrem letzten Minialbum bekannt, doch wie bereits damals macht das Lied immer noch Laune zu tanzen. Härter als Number 1 klingt diese Dancenummer, geht aber dennoch genauso einfach ins Ohr und bleibt hängen.

Auch How Gee kennen wir bereits, ein Hip Hop Track der die 90er in sich hat. Immer noch wie beim ersten Hören, zaubert das Lied ein Grinsen auf die Lippen des Hörers und verbreitet gute Laune. Und auch ist es auf Number 1 sehr gut platziert, denn nach all denn Liedern mit Hauptaugenmerk auf den Gesang und Dancerhythmen, ist es doch auch angenehm mal wieder mehr Rap und Hip Hop zu hören

Baby Baby ist nun die englische Version ihres Hits Last Farewell, wobei man sich fragt warum es nun Baby Baby heißt, wenn es doch auf dem vorigen Minialbum With U bereits als Last Farewell zu finden war. Verändert wurde an der schnellen Eurobeat Nummer nämlich nichts.

In die Folge der bereits bekannten Lieder reiht sich nun auch noch So Beautiful ein. Ein Power geladener Track mit markanten Synthesizern in der Melodie und einem Refrain den man sich leicht merken kann.

Endlich folgt wieder etwas neues, Remember. Erfrischend anders klingt der Track, eine Synth-lastige uptempo R'n'B Nummer, die den Liedern aus Taeyangs Soloalbum ähnelt und einem Text der an die Einnerungen an eine zerbrechende Liebe appeliert. Eigentlich wird einem an diesem Punkt klar, dass die fünf Jungs mit ihren Liedern sehr wohl auch eine Chance im westlichen Musikmarkt hätten, denn viel anders als das was man oft in den US-Charts findet klingt das was sie machen nicht und ihr Englisch ist ebenfalls fast schon Akzentfrei.

Schade nur, dass dieser kurze Höhepunkt durch das nächste Heaven wieder unterbrochen wird. Auch bei diesem haben sich Big Bang nicht die Mühe gegeben es neu aufzunehmen und man hört die koreanische Version aus dem Stand Up Minialbum.

Everything hebt die Stimmung nochmals kurz. Der Beat des Liedes klingt anders als alles Sonstige auf dem Album, weder langsam noch richtig schnell ist die Nummer und eine richtige Melodie gibt es nicht, sie wird fast nur vom Gesang aufgebaut. Den Refrain könnte man als ziemlich poppig bezeichnen, wenn der markante Beat nicht wäre. Von dieser Art Lieder hätte man sich mehr gewünscht, denn Everything zeigt, dass Big Bang experimentierfreudig sind und sich innerhalb des Hip Hop und R'n'B Genres immer wieder neu erfinden können.

Als vorletztes folgt nochmal Always, und schließlich am Ende auch endlich etwas japanisches, was auf einem Release für den japanischen Markt doch zu erwarten wäre. Candle ist die japanische Version eines ihrer ersten Lieder, Together Forever. Im Gegensatz zum Englischen, klingt das Japanisch noch nicht wirklich fließend, eher stockend, weswegen der Rappart gegen Ende wohl auch auf Koreanisch gelassen wurde. Dennoch ist es auf jeden Fall interessant Big Bang auch mal in dieser Sprache gehört zu haben.

Fazit, das Album ist nicht schlecht, die neuen Lieder verdienen mehr als nur ein Gut, doch nur 4 von 14 gehören in diese Kategorie. Für Leute die vorher noch nie Big Bang gehört haben, kann es eine sehr gute erste Anschaffung sein, denn die Mischung zwischen neu und alt stimmt, doch Fans hatten sicher mehr als das erwartet und es verwundert nicht, dass sie teilweise enttäuscht von Number 1 waren. Der #3 Einstieg war jedoch schon mal großartig und man kann sich auf weitere Veröffentlichungen in Japan freuen, die hoffentlich mehr Neues bringen.
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Zugehörige Künstler

Zugehörige Veröffentlichungen

Album CD 2008-10-22 2008-10-22
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