Review

Big Bang - Remember

30/11/2008 2008-11-30 12:00:00 KoME Autor: Katy

Big Bang - Remember

Das letzte Album der Artist of the Year Gewinner - Festsitzen im Eurobeat oder Fortschritt in eine neue Richtung?

Album CD

Vol. 2 - Remember

BIGBANG

2008 waren die fünf Jungs von Big Bang mächtig beschäftigt mit Veröffentlichungen sowohl in Korea als auch in Japan. Dennoch fanden sie Zeit ihr zweites koreanisches Album auf den Markt zu bringen. Remember erschien am 5. November und eigentlich kann man sich fast schon denken wie es klingen wird.

Das Intro INTRO - Modu Da Sorichyeo ist wesentlich ruhiger und nicht so einprägsam wie die Intro's, die man sonst von Big Bang gewohnt ist. Kaum Veränderung während der fast 2 Minuten und wie immer die typische Mischung aus Rap und Gesang. Reinhören lohnt sich trotzdem, denn es bereitet langsam auf das Album vor und lädt zum Weiterhören ein.

Oh, Ah, Oh dagegen legt sofort los. Der Anfang erinnert an rasende Autos bevor der Beat einsetzt, und plötzlich wird man in die 90er Jahre zurückversetzt. Wer den Eurodance in Europa zu seiner Blütezeit noch miterleben durfte kennt das hier verwendete Lied: Scatman Johns Scatman. Diejenigen bei denen Erinnerungen an alte Zeiten wach werden, werden sicher ihre Freude mit dem Lied haben. Der Track ist eine einzige Achterbahnfahrt und man wechselt zwischen ruhigeren, gerappten und beatlastig, gesungenen Teilen ab. Der einfache Refrain geht ins Ohr und das gegen Ende wieder auftauchende "Ski-Ba-Bop-Ba-Dop-Bop" bleibt hängen.

Gefolgt wird die schnelle Einstiegsnummer vom Titeltrack Bulgeun Noeur - Remake eines Hits von Lee Moon Sae. Während die vorherigen Singleauskopplungen ihrer Minialben wie Haru Haru oder Koh Jid Mal eine gedrücktere Stimmung vermittelten, ist Bulgeun Noeur ein fröhlicher Electrosong der Spaß macht zu Hören und auch hört man regelrecht heraus, wieviel Freude sie selbst mit diesem positiven Track haben. Big Bang verstehen es mittlerweile Songs zu machen die mitreißen können.

Banjag Banjag führt uns wieder etwas weg vom Eurobeat, was eigentlich so gesehen gut ist, da man Big Bang-Eurobeat schon zur Genüge kennt. Dennoch weiß der Track aber nicht wirklich zu überzeugen. Es ist eine mid-tempo Nummer die man mehr dem Genre R'n'B zuordnen kann. An Rap und Gesang kann man zwar nichts bemängeln, doch zieht sich der eintönige Rhythmus etwas und nach dem ersten Refrain kennt man eigentlich schon den ganzen Song. Auch der kleine Einschub gegen Ende, bei dem der Beat auf das Minimalste reduziert wird, hilft nicht wirklich Banjang Bajang interessanter zu machen.

Dass G-Dragon super Songs schreibt, weiß man ja mittlerweile, wenn es mit Big Bang also eines Tages aus sein sollte, steht dem jungen Talent eine blendende Karriere als Songwriter bevor. Und auch auf Remember stellt er sein Können mal wieder unter Beweis und hat eines der besten Lieder für seinen Bandkollegen Seungri geschrieben. Sein Solo Strong Baby beginnt ganz ungewohnt mit Trompeten, fast königlich wird das Lied eingeleitet doch man wird danach plötzlich mit etwas ganz Anderem als erwartet konfrontiert, einer schnellen Hip Hop Nummer mit teilweise verzerrtem Gesang. Mir persönlich fallen nur vier Buchstaben ein, um Strong Baby zu beschreiben: Sexy. Denn genau das strahlt dieser Song aus. Es ist fast unmöglich den Kopf nicht im Rhythmus zu bewegen und ruhig sitzen zu bleiben.

Wonderful kann man fast mit Banjag Banjag gleichsetzen. Synthesizer- und Beatlastig, regt zum Tanzen an, aber im Endeffekt klingt der Track wie einiges was man schon vorher von der Gruppe kannte.

Meongcheonghan sarang dagegen klingt regelrecht wie das erhörte Gebet. Nach den ganzen Electrobeinflussten Liedern endlich wieder eine uptempo R'n'B Nummer. Ein etwas traurig klingender Schleier liegt über dem Lied, verursacht durch das Klavier im Hintergrund das besonders während den Strophen zum Vorschein kommt. Viel starker Gesang von Daesung, Seungri und Taeyang überwiegt in diesem Lied und macht es zu einem eingängigen Song, der auf diesem Album besonders hervorsticht.

Ein Fan von Remixen und Neuauflagen von Liedern bin ich nicht, besonders nicht wenn es um Lieder geht die schon im Original überzeugend waren. Daher überrascht Haru Haru (Acoustic Version) sehr. Tiefe Klavierakkorde leiten den Song ein, bevor die altbekannte Melodie, begleitet von einer Akkustikgitarre erklingt. Die Melodie scheint fast zerbrechlich hinter den starken Vocals und bildet somit einen krassen Kontrast. Wenn man dachte Haru Haru könnte garnicht besser werden, hat man sich geirrt, denn die Akkustik Version die man hier vorgesetzt bekommt ist voller Gefühl und kann locker mit dem erfolgreichen Original mithalten. Das perfekte Lied für ruhigere Momente.

Dagegen ist der Koh Jid Mal (Remix) eine wahre Enttäuschung. Die Hintergrundmelodie klingt fast schon zu vollgepackt: Klavier, stärkerer Beat und weitere Synthesizer-Effekte erdrücken den Gesang regelrecht und die eigentliche Tiefe die dieser Track hatte, ist fast gänzlich verschwunden. Ebenso beim Majima Insa (Remix), bei dem die Melodie im Hintergrund fast komplett geändert wurde und den Track richtig fröhlich klingen lässt. Dance Liedern noch mehr Dancerhythmen aufdrücken, das kann einfach nicht gut gehen.

Der letzte Track, der dem Album auch seinen Titel gab ist Remember. Schon vorher erschien das Lied auf Englisch auf ihrem japanischen Album Number 1. Ein schöner Abschluss für das Album, denn die uptempo R'n'B Nummer, in der die Balance zwischen Rap und Gesang und R'n'B und Electro stimmt, lässt einen hoffen, dass die fünf Jungs immernoch mehr können und sich wieder neu erfinden werden.

Big Bang haben sich in den letzten Jahren einen Namen in der koreanischen Musikszene gemacht und der Titel "Künstler des Jahres" bei den MKMF 2008 steht ihnen wirklich zu, doch langsam hat man das Gefühl man kennt bereits jedes Lied das sie veröffentichen. Mit ihrem Mix aus Hip Hop und Eurobeat haben sie einen erfolgreichen Trend gestartet, der ihnen auch einige Preise einbrachte, doch es wird Zeit, dass sie sich wieder etwas neues einfallen lassen um ihren Erfolg konstant zu halten. Remember ist keineswegs schlecht, gerettet wird es hauptsächlich durch die Songs die nicht nach dem klingen, was sie in letzter Zeit veröffentlichten, doch zu 100% kann es einfach nicht überzeugen.
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Zugehörige Veröffentlichungen

Album CD 2008-11-07 2008-11-07
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