Review

FT Island - Jump Up

16/02/2009 2009-02-16 12:00:00 KoME Autor: Simi

FT Island - Jump Up

Mit neuer Besetzung zurück

Mini-Album CD

Jump Up

FTIsland

Kurz bevor die Veröffentlichung ihres neuen Albums bekannt wurde, verkündete Mitglied Wonbin seinen Ausstieg aus FT Island. Prompt wurde er durch Neuling Seung Hyun ersetzt, was auf zweigeteilte Meinungen stieß. Einig war man sich jedoch, als man die Werbung für das neue Album sah: Sind die restlichen fünf Lieder nur halb so gut, wie Nappeun yeojaya kann man viel erwarten.

Es beginnt dramatisch. Von Klavier und Streichern begleitet, seufzt Honggi mit seiner gewohnt rauchigen Stimme mehr als dass er singt und drückt dadurch pure Verzweiflung aus, bis der Refrain einsetzt: Kraftvoll, stark und eingängig, dabei aber nicht weniger herzzerreißend als die Strophen.
Nappeun yeojaya (Schlechte Frau) handelt vom Verlassenwerden, Liebeskummer und Verzweiflung - und das hört und spürt man mit jeder Zeile. Es ist verständlich, warum gerade dieser Song ausgewählt wurde, um das Album zu promoten.

Nicht mehr ganz so dramatisch geht es mit Inhyeong cheoreom (Wie eine Puppe) weiter. Es besitzt die typischen Elemente eines FT Island-Liedes: Ein wenig Klavier im Hintergrund, Gitarrenklänge als Untermalung und Sehnsucht in den Stimmen der verschiedenen Interpreten. Dennoch ist das Stück nicht weiter herausragend und wirkt vor allem nach seinem starken Vorgänger sehr schwach.

Um nun endgültig von all der Dramatik Abschied zu nehmen folgt Mabeom (Magie), ein fröhlicher Pop-Rock-Song der an Frühling und - ausnahmsweise Mal - glückliche Liebe erinnert. Der Refrain zaubert einem auch tatsächlich immer ein Schmunzeln auf die Lippen, während man vor sich hinträumt. Neues Mitglied Seong Seung Hyun sorgt mit einem Rap-Part gegen Ende noch für eine erfrischende Note und rundet so ein nettes, angenehmes Lied perfekt ab.

Aber FT Island wären nicht FT Island, wenn sie lang bei naiv fröhlicher Musik blieben. Klassik-Fans werden bei Missing You sofort aufhorchen, haben sich die Jungs doch bei Vivaldis Winter bedient und das ganze mit Gitarre und Schlagzeug etwas aufpoliert. Es ist ein starkes Lied, dessen Refrain einen nicht so schnell wieder loslässt. Das ständig wiederkehrende Winter-Thema und das Gitarrensolo am Ende beweisen erneut: Rock und Klassik passen wunderbar zusammen.

"I need to love you" - so fängt das vorletzte Stück des Albums, Keudaewa na (Du und ich), an. Wieder sind es sanftere Töne, die die Jungs hier anschlagen und wieder ist es ein eher langweiliges Lied geworden. Weder die Melodie noch der Gesang weiß so richtig zu fesseln und so eignet es sich sicherlich wunderbar als einfache Musik im Hintergrund, aber hohen Wiedererkennungswert hat es nicht.

Im Gegensatz zu dem helleren Keudaewa na beginnt Eojjeoran maraiya (Was kann ich tun?) eher düster. Doch schnell wird klar, dass nicht eine erneute Rockballade den Abschluss bildet, sondern ein Song, der einen Kompromiss zwischen den sanften und den kräftigen Klängen FT Islands zu finden sucht. Und es gelingt ihm. Die Strophen werden sowohl von den Instrumenten als auch vom Gesang sehr sanft und ruhig vorgetragen, während der Refrain schon flehender klingt, ohne dabei jedoch allzu eindringlich zu sein. Aber gerade diese Behutsamkeit, mit der das eigentlich stark anmutende Stück interpretiert wird, gibt ihm eine besondere Note.

Fazit: Alles in allem ist es ein gutes Album, das wieder zeigt, dass FT Islands Stärke eindeutig die pathetischen Rockballaden sind. Doch auch zwei weitere Lieder können überzeugen und die restlichen beiden geben zumindest einen guten Übergang zwischen den einzelnen Liedern ab, weswegen ein durchweg positiver Eindruck von diesem Mini- Album entsteht. Weiterhin angenehm auffallend ist die Tatsache, dass nicht alle Lieder ausschließlich von Honggi vorgetragen werden, sondern auch Jaejin und Konsorten ihren Part haben. Wer also ein emotionsgeladenes Album sucht, dass verschiedene Stimmungen einfängt, ist mit Jump Up zumindest für kurze Zeit gut bedient.
WERBUNG

Zugehörige Künstler

Zugehörige Veröffentlichungen

Mini-Album CD 2009-02-19 2009-02-19
FTIsland
WERBUNG