Review

Epik High - Lovescream

06/03/2009 2009-03-06 12:00:00 KoME Autor: Katy

Epik High - Lovescream

Die erfolgreiche Rapgruppe nimmt sich dem Thema Liebe an

Single CD

LOVESCREAM

Epik High

Ein Album, das sich voll und ganz der Liebe widmet, dennoch nie schmalzig und abgedroschen wirkt, gibt es so etwas? Epik High gelang dies mit ihrem Minialbum Lovescream, welches im September 2008 erschien. Die Gruppe schafft es immer wieder, Popelemente und urbanen Rap zu vereinen und ihren eigenen Stil zu kreieren, der tief unter die Haut geht und mit Lovescream treffen sie auch mitten ins Herz.

Wie die Ruhe vor dem Sturm klingt der Anfang von Butterfly Effect. Leise, schleichend und mit zögerlichem Klavier beginnt der Track, bevor Tablo mit dem komplett englischen und gesellschaftskritischen Rap einsteigt. Jedoch wirkt die Melodie im Hintergrund viel stärker auf einen als der Rap und umhüllt den Hörer mit der perfekten Stimmung für dieses Album - etwas melancholisch, etwas hoffnungsvoll, etwas von allem, was man mit Liebe verbindet.

Fallin' beginnt mit dem Geräusch von Regen und Klavier, unterstrichen von tiefem Bass, bevor der schnelle Beat einsetzt. Die Liebe wird in diesem Lied als la dolce malattia (süße Krankheit) bezeichnet und dieser Zwiespalt wird durch den abwechselnd starken Rap der Epik High-Mitglieder und Jo Ye Jins (Lucite Rabbit) unschuldigem, fast kindlich klingendem Gesang im Refrain noch deutlicher gemacht. Der Song geht ins Ohr und gehört zu den massentauglicheren Liedern der Gruppe.

Auf diesen doch recht schnellen Track folgt eine ruhige Instrumentalnummer. Harajuku Days bewegt sich zwischen melancholisch sentimental und gefühlvoll beruhigend. Am besten schließt man die Augen, lauscht dem Klavier und lässt es auf sich wirken.

Mit Seumgwan bleibt es weiterhin ruhig, diesmal jedoch jazziger. Unterstützt wird die Gruppe bei diesem Track im Refrain von Ha Dong Kyun, dessen heißere Stimme die Verzweiflung in diesem Lied verdeutlicht. Auch ist der Sprechgesang melodischer und passt sich perfekt dem Hintergrund und Refrain an. Selbst wenn Seuim Gwan nicht beim ersten Mal Hören hängen bleibt und der unterstützende Gesang etwas gewöhnungsbedürftig ist, hinterlässt der Track doch einen tiefen Eindruck.

Shh, der Titel sagt schon alles. Wieder ein instrumentales Zwischenspiel mit ruhigem Klavier. Auch hier gilt: Voll aufdrehen und wirken lassen, denn in Worte zu fassen, was dieses Lied ausdrückt, fällt schwer.

An das Piano des Vorgängers schließt sich sofort das von 1 Bun 1 Cho an, begleitet vom Rauschen des Meeres. Man muss kein Koreanisch können um den bittersüßen Text des Liedes zu verstehen, die Abwechslung zwischen den schnellen und langsamen Passagen drücken die Hoffnungslosigkeit, aber auch die im Text erwähnten, schöneren Momente aus und jeder der weiß, wie es ist, sich an eine verflossene Liebe zu erinnern, kann 1 Bun 1 Cho nachfühlen. Neben Fallin' ist es der stärkste und eindrucksvollste Track auf dem Album und es steht außer Frage, weshalb man sich für dieses als Leadsingle entschieden hat.

1825 (paper cranes) beendet Lovescream als krönenden, ausdrucksvollen Abschluss. Auch das letzte Lied schließt sich der melancholischen Stimmung an, was aber hier zu dem sehr langsamen Rap passt. Wenn das erste Lied die Ruhe vor dem Sturm war, dann ist 1825 (paper cranes) wie die Sonne, die langsam hinter den dunklen Wolken wieder hervorkommt. Mit knappen 1:45 Minuten haben Epik High die perfekte Länge für den Track gefunden. Kurz und (bitter)süß wird das Album abgeschlossen.

Epik High zeigten sich mit Lovescream von einer anderen Seite, die bisher so nicht nicht auf ihren Alben zum Vorschein gekommen war. Einfache Melodien, ausdrucksvolle Texte - mit diesem simplen Rezept haben sie ein stimmungsvolles Album geschaffen, das nicht nur Epik High-Fans gefallen wird.
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Zugehörige Künstler

Zugehörige Veröffentlichungen

Single CD 2008-09-30 2008-09-30
Epik High
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