Review

BoA - BoA

17/03/2009 2009-03-17 12:00:00 KoME Autor: Andy

BoA - BoA

Das musikalische Sprungbrett zu ihrer Weltkarriere?


© SM Entertainment
Album CD

BoA

BoA

Schon ihre US Debüt Single Eat you up ließ sehr Großes von dem koreanischen Allroundtalent BoA und ihrer Arbeit in den Vereinigten Staaten erwarten. Mit ihrem Album BoA zeigt sie, dass dies keine leeren Versprechungen waren. Es ist ein gelungener Mix aus Lady Gaga und Britney Spears und trifft damit genau den Nerv der Zeit.

Das Album startet mit ihrer zweiten Singleauskopplung in den USA, I Did It For Love. Für diesen Song holte sie sich Sean Garrett ins Boot. Es ist eine mid-tempo Nummer mit einem zum Tanzen animierenden Beat. Sean Garrett wirkt dabei nur unterstützend als BoAs Echo, hat aber auch einen eigenen Part. Im Großen und Ganzen ist der melodiöse Aspekt etwas kurz gekommen, abgesehen von der einfachen und dadurch sehr eingängigen Melodie im Refrain, was aber nicht weiter tragisch ist, da sich der Song über den Beat definiert.

Der zweite Song Energetic ähnelt sehr I Did It For Love, die Melodie ist wieder eine sehr einfache und im Refrain wird immer wieder der gleiche Satz ("put me on") wiederholt. Dies macht den Song aber auf keinen Fall schlecht, da das monotone Wiederholen und der eingängige Beat schon nach kurzer Zeit Lust auf mehr machen.

Erst ab Did Ya kommt, im übertragenem Sinne, mehr Farbe ins Album. Es ist ein schneller Song der gute Laune macht und perfekt zu BoA passt. Es fängt mit fröhlichen Flötenklängen an, die sofort antithetisch von Blechbläsern beantwortet werden, womit dem Hörer auch schon das Leitmotiv ans Herz gelegt wurde. Und man wird das kleine Duett auch nicht mehr so schnell los, schon nach dem ersten Hören hat es sich eingebrannt und wenn man an den Song denkt, erinnert man sich als Erstes daran. Der Song handelt von einer Beziehung, beendet von BoA. Sie hält ihrem fiktionalem Ex-Partner vor, nicht an der Beziehung mitgearbeitet zu haben und auch wenn man kein Englisch kann, wird einem klar, dass sie froh ist sich von den Altlasten befreit zu haben. Did Ya ist meiner Meinung nach der beste Song auf dem Album und mein persönlicher Favorit.

Look Who's Talking fängt mit sehr dunklen und düsteren Klängen aus dem Synthesizer an. Das relativiert sich aber im Laufe des Songs, vor allem ab der Stelle kurz vor dem Refrain wo ein "la la la [...]", in der wohl globalen Melodie wenn man jemanden ärgern möchte, zu hören ist. Der Song handelt kurz gesagt über BoA selbst. Ob dies schon eine Hymne über sich selbst und ihr erfolgreiches US Debüt ist, lässt sich nur erahnen und wird mit der Zeit hoffentlich bestätigt.

Der darauf folgende Song ist der schon allseits bekannte Gassenhauer Eat You Up über den hier mehr zu finden ist.

Song Nummer 6, Obsessed, ist eine schnelle up-beat Nummer die sich für jeden gut eignet, der beim Joggen gerne gute Musik hört. Der durchgängig schnelle Beat vermittelt Energie, zusammen mit dem durch Synthesizer verzerrten Gesang eine perfekte Mischung um sich auszupowern. Und auch jeder, der beim Musikhören lieber entspannt wird wohl nicht darum herum kommen, mit dem Bein im Takt mitzuwippen.

TOUCH fängt mit dem Klang einer Spieluhr an, unterbrochen von dem zweimaligen Hupen einer Sirene. Dann setzt auch schon der mid-tempo Beat ein, welcher aber nicht sehr prägnant ist. Abgesehen von dem wieder sehr eingängigen Refrain und dem Klang der Spieluhr, hat der Song nichts Besonderes an sich. Dennoch wird man beim Hören des Albums wohl kaum zum nächsten Lied weiterschalten. An dieser Stelle scheint es auch genau richtig zu sein ihre Professionalität zu erwähnen, denn sie bringt es zustande aus den langweiligsten Songs mit ein paar Kniffen doch etwas interessantes und hörenswertes zu machen.

Der darauf folgende Track Scream könnte deutschen Fans der Popstars Gruppe Monrose bekannt vorkommen, denn es handelt sich um das selbe Lied. Doch auch für BoA kein unbekannter Track, da sie diesen bereits mit AnyBand unter dem Titel Daydream performte. (Anm.: AnyBand war eine Formation aus vier Künstler (Tablo von Epik High, Xiah von Dong Bang Shin Ki, Jin Bora und auch BoA) die sich zu Werbezwecken von Samsung gebildet hat.) Eine Neuaufnahme von einem Song, bei dem man schon mitgewirkt hat ist nicht sehr kreativ, jedoch kann ihr das auf dem US Album ziemlich egal sein, da die verschiedenen Versionen in Amerika wohl kaum bekannt sein dürften.

Girls On Top glänzt nicht gerade durch Ideenreichtum und ist nach dem Hören auch sehr schnell wieder vergessen. Der Song ist die englische Version von Girls On Top ihres letzten koreanischen Albums und genau da hätte er bleiben sollen, denn auf koreanisch ist der Song um ein vielfaches schöner anzuhören.

Der vorletzte Song Dress Off bringt nach seinem eher mäßigen Vorgänger wieder etwas Schwung rein durch seinen pfiffigen Beat.

Das Finale des Albums bildet Hypnotic Dancefloor und passt dort auch perfekt hin. Es fasst das ganze Album nochmal zusammen mit allen Facetten: Eine einprägsame Melodie, gepaart mit einem tanzbaren Beat.

Dass BoA sich in den Vereinigten Staaten einen Namen machen wird, war nach ihrer Debüt Single Eat You Up schon abzusehen. Mit ihrem US Album scheint dies aber in greifbare Nähe gerückt zu sein. Es lässt sich sehr gut hören und es ist kaum ein Song darauf zu finden, den man wirklich als "schwarzes Schaf" deklarieren könnte - kurzum: Ein erstklassiges Album.
WERBUNG

Zugehörige Künstler

Zugehörige Veröffentlichungen

Album CD 2009-03-17 2009-03-17
BoA
WERBUNG