Super Junior, für die einen wirken sie abschreckend, für die anderen macht gerade die Anzahl ihrer Mitglieder die Gruppe so anziehend. Mit ihrem dritten Album SORRY SORRY kehren die Entertainer und Musiker nach fast einem Jahr wieder als komplette Einheit in die Musikwelt zurück und glänzen mit neuem Auftreten und Musikstil.
SORRY SORRY wird mit dem gleichnamigen Track eingeleitet, ein schneller Dance Track bei dem alles perfekt abgestimmt zu sein scheint: Eingäniger Beat und ein Refrain der schnell im Ohr hängen bleibt kombiniert mit Synthesizereffekten. Wer beim Hören noch ruhig sitzen bleiben kann hat definitiv Tomaten auf den, nicht Augen, Ohren. Die Aufmerksamkeit des Publikums ist damit also schon sicher.
Gefolgt wird SORRY SORRY von der up-beat R'n'B Nummer Niga Joheun Iyu (Why I like you), die auch schon neben dem Titeltrack bei diversen Comeback Auftritten von Super Junior performt wurde. Wesentlich melodiöser geht es sogar mit Gitarre im Hintergrund bei diesem Lied zu und die süße Botschaft des fiktiven Ichs, der seiner Geliebten mehr als genügend Gründe aufzäht weshalb er sie liebt kommt trotz des schnellen Tempos rüber.
Nach 2 tanzbaren Nummern ist aber erstmal eine Pause zum durchatmen angesagt, da kommt Majuchiji Malja (Let's not...) wie gerufen. Streicher leiten die melancholische Ballade ein, bevor die Mitglieder von Super Junior K.R.Y., Kyuhyun, Ryeowook und Yehsung während der ersten Strophe nur von einem Klavier begleitet werden. Der Text handelt von jemandem der eine Beziehung beendet, weil er glaubt 'Sie' nicht beschützen zu können, doch er bittet sie auch gleichzeitig ihm nicht nachzutrauern und das nächste Mal jemanden zu lieben, der nicht einen Tag ohne sie verbringen kann. So zerbrechlich klingen die Stimmen auch am Anfang, werden gegen Ende aber ebenfalls so sicher, wie die Entscheidung loszulassen. Obwohl es sich um eine typische Ballade handelt, überzeugen die drei Sänger mit viel Gefühl. Erwähnenswert wäre hier auch noch, dass Fly to the Skys Hwanhee an Majuchiji Malja (Let's not...) mitgearbeitet hat.
Glücklich sein mit der Person die man liebt, obwohl man nicht zusammen ist, einfach ein stiller Begleiter, der beste Freund - in so eine Situation gerät man leicht und Super Junior machen genau daraus eine fröhlich klingende mid-tempo Nummer: Angela. Der Track gehört nicht zu den Besten auf dem Album und wird wahrscheinlich schnell vergessen, da man ihn eher zum gewöhnlichen Pop zählen kann, trotzdem punktet er, da die vereinten 13 Stimmen im Refrain richtig Power geben.
Verträumt kommt dagegen Reset daher. Leicht verdaulicher Pop der regelrecht zum Augen schließen und Träumen einlädt. Der Refrain "Press the reset" ist nicht wirklich einfallsreich und wird vielleicht zu oft wiederholt, zum mitsingen eignet er sich dennoch. Für Abwechslung sorgt auch Eunhyuk mit einem kurzen Rap, dennoch wird man das Gefühl nicht los, dem Song fehlt etwas.
Irgendwie scheint es so als ob SM Entertainment sich mit unseren einheimischen Monrose doch mehr als nur die Liebe zur Musik teilen. Wundern kann man sich aber mittlerweile nicht mehr, wenn einem plötzlich ein bereits bekannter Song auf koreanisch zu Gehör kommt. Auch Monster kann nun in diese Kategorie mitaufgenommen werden, da dieses in Deutschland als Just like that von oben genannter Gruppe veröffentlicht wurde. Doch wie schon bei früheren Beispielen brauchen sich die Versionen der koreanischen Künstler hinter niemandem zu verstecken. Monster bringt mit seiner relativ düsteren R'n'B Stimmung und den vielen elektronischen Effekten wieder Leben in das Album.
Die Freude auf weitere lebendige schnelle Nummern wird einem jedoch mit What if sofort wieder genommen. Die zweite emotionale Popballade auf SORRY SORRY besingt ebenfalls eine ausweglos scheinende Liebe. Als großes Plus muss man die gereifteren Stimmen der Jungs erwähnen, die die Emotionen rüberbringen.
Ein weiteres Highlight des Albums ist die mid-tempo R'n'B Nummer Ibyeol...Neon Swipn(Heartquake). Super Junior K.R.Ys Mitglieder werden hierbei von DBSKs Yunho und Yoochun mit Rapeinlagen unterstützt. Viel Abwechslung zwischen den gesungenen Passagen und dem Rap machen diesen Song hörenswert und lassen ihn ein wenig zwischen den generischen Popnummern auf Sorry Sorry herausstechen.
Gefolgt wird die Nummer von CLUB NO.1 und damit schlagen Super Junior eine rockigere Richtung ein. Gitarrenriffs und harter Beat unterstreichen den Gesang. Interessant wird der Song durch den verzerrten Gesang von Lee Yeonhee der dem ganzen einen sexy Touch gibt.
Zurück zum typischen Super Junior Pop Sound geht es mit Happy Together. Der Song klingt genauso wie er heißt. Leichtherzig und fröhlich, etwas kitschig aber definitiv dazu gemacht jedem ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern der einen schlechten Tag hat. Und genau darin liegt die Stärke von Happy Together, nicht der Gesang oder die Melodie - die einfache positive Stimmung die das Lied verbreitet.
Zum Abschluss haben wir nochmal eine Ballade Jugeoissneum Geot (Dead at heart) und eine weitere mid-tempo Pop Nummer SHINING STAR. Ersteres gesellt sich zu den anderen Balladen des Albums und überzeugt mehr durch Gesang als durch Kreativität, kann aber doch leicht in Vergessenheit gerate. SHINING STAR kann leicht mit Happy Together verglichen werden. Einfache Melodie und volle Harmonien passen zu der heiteren Stimmung und so haben wir einen schönen Abschluss für das Album, das einen mit einem Lächeln zurücklässt.
Super Junior wissen zu überraschen und als Hörer weiß man, dass nicht alle der Gruppe die besten Sänger sind. Doch darüber sieht man hinweg, denn man weiß mittlerweile die Stärken der Mitglieder liegen auch in anderen Bereichen. So sieht man über kleinere Mängel hinweg. Sorry Sorry wird es wohl nicht zum besten Album dieses Jahres schaffen, für Super Junior ist es dennoch schonmal eine große Verbesserung und man freut sich einfach die Entwicklung der Gruppe mit zu verfolgen. Popliebhaber werden ihre Freude haben!
